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Psychosomatische Erkrankung

Nun hat es mich eiskalt erwischt! Meine Psyche ist am Ende!

Seit 2012 lebe ich mit Depressionen und bisher war das auch immer in einem Maß, in dem ich alleine damit zurechtkam. Doch inzwischen hat sich nach 13 Jahren Beziehung und 10 Jahren Ehe, mein Mann, Knall auf Fall von mir getrennt. Dass ich vorher einsam war in dieser Ehe, kommt jetzt langsam ans Licht. Meine Psyche ist krank! Nicht nur mein Herz, mein ganzer Körper schreit.

Seit Februar 2021

Leide ich an Schwindel, Ohrendruck und Übelkeit. Es ist die psychosomatische Folge der letzten Jahre. Seit der Trennung sind die Schmerzen und die anderen Symptome mehr geworden. Dazu kommen Gedanken, die man eigentlich nicht aussprechen will, aber unbedingt muss! Ich habe keinen Lebensmut mehr!

Ja wir haben drei Kinder und ja ich liebe die drei abgöttisch! Aber mein Ehemann war über ein Jahrzehnt, das wichtigste Jahrzehnt in meinem Leben, an meiner Seite. Er war nach dem Tod meiner Mutter, mein Halt, meine Luft zum Atmen, mein alles. Jetzt ist da nichts mehr. Keine Familie, keine eigene Familie, kein Partner in Crime, für den ich sehr viel eingesteckt habe, mit dem ich durch tiefe Wege gegangen bin und der mich nun in meinem Scherbenhaufen sitzen lässt.

Er kann ohne Stress, ohne Kinder zu Hause und ohne Schulden von vorne anfangen, ich sitze da, krank und depressiv, habe nichts und niemanden mehr und muss meinen Kindern eine Mutter sein, die ich einfach nicht sein kann. Mein Körper zeigt mir ganz offen meine Grenzen.


Was ist eine psychosomatische Erkrankung?

Psychosomatik setzt sich aus den beiden Puzzleteilen Psyche (Seele) und Soma (Körper) zusammen. Die beiden funktionieren nicht jeder für sich, sondern eng miteinander. Außerdem ist auch unser Umfeld eine große Rolle, was unser Wohlbefinden betrifft. Aussagen wie: „Das schlägt mir total auf den Magen“ oder „Dieses Problem bereitet mir Kopfzerbrechen“, sind bereits zwei Symptome der Erkrankung.

Bei körperlichen Symptomen gehen wir zu einem Allgemeinmediziner oder Facharzt. Dieser versucht, körperliche Ursachen herausfinden und eine Behandlung einzuleiten. Wenn es allerdings psychosomatisch ist, suchst du erst Monatelang. Du rennst von Arzt zu Arzt, bis dir einer sagen kann, was es sein sollte. Eine Behandlung beginnt, im besten Falle. Diese zeigt allerdings keine oder nur minimale Erfolge. Es werden dann verschiedene Behandlungsformen ausprobiert, Medikamente verschrieben, der Körper durchleuchtet. Untersuchung über Untersuchung, aber es gibt keine eindeutige körperliche Ursache, geschweige denn dass man Schmerz oder symptomfrei wäre. Viele bleiben dann ratlos und verzweifelt zurück.

Es gibt immer mehr Mediziner, die ausgebildet sind oder aus Erfahrung, mögliche psychische Auslöser mit einzubeziehen. Unser Körper und unser Geist sind zwei Höchstkomplexe Systeme, deren Zusammenarbeit in der Gesundheit und Krankheit eine große Rolle übernehmen.

Wie entsteht eine psychosomatische Erkrankung?

Vielen Menschen fällt es immer noch schwer, den Einfluss der Psyche auf den Körper zu akzeptieren und es nicht als „Psycho-Gequatsche“ oder „Esoterik“ abzutun. Daher stoßen Ärzte von Zeit zu Zeit auf Gegenwehr, wenn sie mögliche psychische Auslöser für die körperlichen Beschwerden in Betracht ziehen. Folgende Ursachen führen häufig zu psychosomatischen Beschwerden. 

  • Chronischer Stress
  • Soziale Isolation und Rückzug
  • Traumatisierung
  • Persönlichkeitsmerkmale

Chronischer Stress: Bei Stress über einen längeren Zeitraum steigt die Konzentration des Stresshormons Cortisol in unserem Körper an. Cortisol beeinträchtigt Schlaf, den Appetit und unser Schmerzempfinden. Es kommt zu Übergewicht, Schmerzen und Depressionen. Cortisol Überschuss war bei mir nicht der Fall.

Soziale Isolation: Einsamkeit kann krank machen. Wir sind soziale Wesen, die den Kontakt zu Mitmenschen brauchen. Ohne andere Menschen wird man krank. Das war und ist bei mir der Fall! Ich hatte und habe nur meine Kinder und den Ehemann, der ja nun auch wegfällt. Es macht unauffällig und schleichend krank! Auch die fehlende Nähe des Partners kann dies auslösen!

Traumatisierung: Unverarbeitete und vergessene Traumatisierungen, können in körperlichen Symptomen in Erscheinung treten. Die können in der Kindheit liegen. Oft kommt es durch lange Gespräche zum Vorschein, wie es bei mir ebenfalls der Fall ist.

Persönlichkeitsmerkmale: Hohe Ängstlichkeit kann eine Rolle dabei spielen, wenn es um psychosomatische Erkrankung geht. Einige Menschen sind von Natur aus sensibler für ihre Körpersymptome und sorgen sich schneller. Dies kann den Einfluss der Psyche auf körperliche Symptome verstärken. Auch hier habe ich laut: „Hier her!“ Geschrien!

Körperliche Erkrankungen wie Krebs-, Herz-, Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen können psychische Begleiterscheinungen (z.B. Depressionen oder Ängste) mitbringen. Sie zählen zwar nicht als psychosomatisch, aber sie können dadurch ausgelöst werden, werden daher mitbehandelt. Ebenso Depression, Angst- oder Zwangserkrankung. Besonders häufig sind hier Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden oder Migräne. Man spricht dann von psychosomatischen Beschwerden im engeren Sinne, da der psychische Auslöser bekannt ist. Zu meinen Erkrankungen gehören Migräne seit meiner Kindheit, Herzerkrankung, offiziell seit 2016, Angst, Depression, chronische HWS und Rückenschmerzen, Übergewicht, soziale Isolation, Panik in der Öffentlichkeit, mit vielen Menschen um mich herum. Ebenso Essstörungen, Schlaf und Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, schnell reizbar und je nach tiefe der Depression eine Begleitende sexuelle Unlust. Körperliche Taubheit.

Symptome:

  • Tinnitus
  • Essstörungen
  • Schmerzerkrankungen
  • Reizdarm
  • Schlafstörung
  • Schwindel

Schwindel: Schwindelattacken und Kreislaufprobleme, Übelkeit und Druck auf den Ohren. Ich hatte selten einen niedrigen Blutdruck, meine Herzprobleme waren auch nicht schuld. Beim HNO wurden Erkrankungen wie: Innenohr Entzündung und dergleichen ausgeschlossen. Oft steckt die Seele dahinter. Stress, Trauer oder Trennungen? Bei mir war es Trauer, Einsamkeit, soziale Isolation und Angst.

Schlafstörungen: Mein Kopf konnte nicht mehr abschalten und die Gedanken kreisten über die Probleme im Alltag. Einschlafen und Durchschlafen war kaum noch möglich. Ich war nur noch müde und hatte keine Energie oder Motivation.

Reizdarm: Chronische Magenschmerzen, ständig Durchfall und Krämpfe im Bauchbereich, die ich nicht erklären konnte. Von Jahr zu Jahr wurde es mehr, in kürzeren Abständen und es gab immer neue Schmerzen. Inklusive Gewichtszunahme.

Essstörungen: Essstörungen wie Magersucht, Bulimie (Ess-Brech-Sucht) oder Binge-Eating-Störungen (übermäßige Nahrungsaufnahme). Bei mir war es eine Mischung aus Binge – Eating und Essen aus Einsamkeit.

Schmerzerkrankungen: Wenn Patienten, egal in welchem Körperbereich, über starke Schmerzen klagen, es aber keine körperliche Ursache gibt, so ist von einer psychosomatischen Entstehung des Schmerzsyndroms auszugehen.

Tinnitus: Oft ist ein Tinnitus psychosomatisch bedingt. Meistens geht ihm ein sogenannter Hörsturz voraus, was bei mir allerdings nicht der Fall war. Doch auch den Hörtest hat meine HNO empfohlen, um genau das auszuschließen und auch um den psychologischen Aspekt zu unterstreichen.

Die Behandlung psychosomatischer Beschwerden

Die psychosomatische Behandlung. Es sind Kliniken, die darauf spezialisiert sind. Auch Krankenhäuser oder Ärztehäuser bieten Behandlungen an. Es sind Teams, die sich um einen Patienten kümmern. Psychologisch, körperliche Untersuchungen und Therapien.

Folgende Therapiemöglichkeiten werden bei der Behandlung psychosomatischer Verfahren angewendet:

Psychotherapie
Seelische Belastungen werden im Gespräch aufgearbeitet.

Entspannungstechniken (z.B. Achtsamkeit oder Meditation) Methoden zur Stressreduktion

Ernährung
Eine gesunde Ernährung ist wichtig.

Kunsttherapie
Kunst kann heilen. Sie trägt Dinge nach außen, sie entspannt.

Sporttherapie
Körperwahrnehmung.

Medikamentöse Einstellung
Ein eventueller und geprüfter Weg mit Medikamenten.

Was kann ich selbst tun bei psychosomatischen Beschwerden?

Im Alltag Pausen einbauen! Regelmäßigkeiten und Rituale einbauen. Entspannen mit Podcasts, Meditation, Tea-Time, Kunst oder spazieren gehen. Mit Freunden treffen oder bewusst die Ruhe genießen.

Auch Sport ist ein wichtiger Baustein, um Körper und Geist in Balance zu bringen.

Wichtig: Sport muss Spaß machen und sollte nicht zur Pflicht werden, die dann neuen Stress bringt.

Lerne deinen Körper und seine Zeichen kennen! Was sagt er dir, wenn du zu viel Stress hast? Was sagt dein Schlaf, dein Essverhalten? Sobald du Veränderungen im negativen bemerkst, werde dir darüber bewusst und ändere es!

Psychosomatische Behandlung als Chance

Die psychosomatische Betrachtung erfordert eine Umstellung der gewohnten Denkweise, dass bei körperlichen Symptomen die Ursache immer im Körper sitzt und eine Salbe, eine Spritze oder ein Medikament wohl helfen wird. Der psychosomatische Ansatz bietet neue Interventionsformen und gibt vielen Erkrankten neue Hoffnung auf eine Linderung ihrer Symptome. Dieser Artikel hat Ihnen hoffentlich geholfen, ihren Blickwinkel auf Gesundheit und Krankheit ein wenig zu verändern und das Zusammenspiel von Psyche und Körper besser zu verstehen.

/www.limes-schlosskliniken.de

MaLa

Mala Fauerbach

Autorin und alleinerziehende Mutter mit AuDHS.

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