…aber jede Pfote!
Werbung für ein Buch ohne Kooperation. Selbst gekauft.
Vorwort:
Wie wir zu unseren Tieren kamen…

Wenn man sich ein Haustier zulegt, dann hat man sich im besten Fall, lange Gedanken gemacht! Man sollte sich lange Gedanken machen! Denn ein Haustier ist ein Familienmitglied! Es muss in dein Leben passen, du musst die Geduld und auch das nötige Geld haben um dir ein neues Mitglied in die Familie zu holen. Bei den eigenen Kindern überlegt man doch auch vorher, ob es gerade ins Leben passt, ob man seinem Kind gerecht werden kann. So ist es auch bei einem Haustier! Wenn man sich dann entschieden hat, was man gerne für viele Jahre im besten Fall zu sich holt, dann überlegt man ja auch, woher und was genau. Es gibt so viele Rassen und es gibt so viele Organisationen und Züchter. Ich persönlich bin kein Freund von Züchtern. Wir haben viele Tiere auf der Welt, die ein Zuhause suchen, warum also immer mehr züchten? Aber das ist ein anderes Thema!

Ich habe mich damals bei unserer Hündin dazu entschieden, einem Tier ein zu Hause zu schenken das andere nicht mehr wollen. Egal aus welchem Grund auch immer, das beurteile ich nicht. Ich schaue deshalb immer in Tierheimen und bei Tierrettungen nach. Warum auch immer, habe ich bei Dina in den Kleinanzeigen von Ebay mal geschaut, ob es in der Umgebung jemanden gibt, der Not hat. Und da sah ich das Babygesicht von Dina und ihren Geschwistern und dachte, da guckst du mal genauer. Zum Glück, denn es war ein Wurf, der in einem Garten ohne Menschenbezug lebte. Das Muttertier war dabei, aber sie lebten größtenteils draußen. Ich wusste, ich muss das Tier „retten“ und habe sie mitgenommen. Ich habe sogar Kontakt mit der Besitzerin von einer Schwester von Dina, ganz zufällig bei Facebook gefunden.

Nun war es 2020 so weit, dass die Kids sich mehr und mehr eine Katze wünschten und ich ebenfalls schon lange wieder bereit für eine Katze war. Als Kind hatten wir einen rot weißen Kater-Oskar. Er starb damals an einem Wespenstich in den Hals. Jahrelang hatte ich Angst davor mir eine Katze zu holen, obwohl ich immer den Wunsch hatte. Irgendwann bekam ich bei Facebook von einer fremden Frau eine Nachricht, in der sie mich fragte, ob wir mal eine weiße Katze hatten. Ich sagte ihr, dass sie nicht ganz weiß war und wie sie darauf kam. Ich habe in den Social Media Kanälen und in meinem alten Blog, nie über Oskar geschrieben oder Bilder gezeigt. Sie schrieb mir, dass der Kater sehr hell gewesen war, den sie gesehen hat. Sie kann mit Seelen kommunizieren und hat ihn gesehen, als sie in einem Kommentar meinen Namen gelesen hat. Ich persönlich glaube an ein Leben nach dem Tod und daran, dass die Toten immer bei uns sind, weshalb mir in dem Moment das Herz bis zum Hals schlug. Sie erzählte mir, dass er mich in all den Jahren begleitet hat und dass ich keine Angst haben soll, eine neue Katze in mein Leben zu lassen. Ich war so berührt davon, dass mich das ganze lange nicht in Ruhe ließ.

Als die Kinder dann wie erwähnt immer öfter fragten, beschloss ich mich einfach mal umzusehen. Eigentlich wollte ich einen rot weißen Kater, einen neuen Oskar. Doch dann überlegte ich, ob ich nicht eine neue Erinnerung schaffen sollte. Also schaute ich in den Tierheimen, was dank Corona nur Online ging. Irgendwann, Wochen später, fiel mein Blick auf eine Werbeanzeige von Ebay Kleinanzeigen. Spontan suchte ich einfach mal dort, so wie 2012 bei Dina. Und wie das Schicksal es wollte, fand ich eine Anzeige von einem Katzenpärchen. Ein Kater und eine Katze. Ich schaute mir das näher an und Kontaktierte die Frau. Die zwei hübschen hatten nämlich kein Glück und suchten bereits seit einem Jahr ein neues Zuhause. Ich hatte mich schon entschieden bevor ich mit meinem Mann gesprochen hatte, ich wollte diese beiden und ich habe sie bekommen. Ich hatte auch erst nach meiner persönlichen Entscheidung erfahren, dass es FIV Katzen sind. Ich wusste nicht was FIV ist und musste Google fragen. Es ist Katzenaids. Katzen untereinander können sich anstecken, weshalb die beiden Wohnungskatzen sind. Für mich kein Problem, schließlich hat jedes Tier ein zu Hause verdient!
Die beiden hießen damals Gulliver und Chiara.
Heute heißen sie Loki und Orka.

In ihrer Pflegestelle, in der sie ein Jahr vor uns lebten, wurde Orka bereits so genannt, da sie eine Schwarz-weiße Schönheit ist und an einen Killerwal erinnert.
Wir haben in diesem Jahr, in dem sie nun bei uns sind, viel gearbeitet, da Orka sehr ängstlich ist; sie keine Kinder um sich hatten und Dina ein sehr wilder Hund ist, der einfach viel schnüffeln und spielen wollte. Loki konnte mit Dina nichts anfangen, was aber eigentlich nur daran lag, dass er sich in der Opferrolle sah und einfach nur verteidigte. Er hatte ein verkürztes Bein, eine nicht ausgebildete Pfote, ein halbes Ohr, kaum krallen an den Vorderpfoten und Übergewicht. Dina hat daraufhin immer öfter eine geknallt bekommen. Sie hatte auch eine kleine Depression davongetragen und durch die Verletzung des Krallen-Kratzers, ein wenig gekränkelt. Aber das war bald wieder vorbei und nun versuchen sie und Orka Freunde zu werden.
Was vor einem Jahr keiner für möglich hielt…
Die beiden Streuner haben sich in dem Jahr, in dem sie meine Babys waren, ganz toll eingelebt! Orka ist meine Soulcat geworden. Sie besteht darauf das ich mich mit ihr 1-2-mal am Tag aufs Bett lege oder in meinen Sessel setze und abschalte. Sie schläft dann zwischen meinen Knien oder in meinem Arm. Ja, manchmal auch auf meinem Gesicht oder Hals, typisch Katze. Sie spürt, wenn es mir nicht gut geht, sie legt mir ihre Samtpfote auf den Mund oder das Gesicht, wenn ich laut werde oder mich aufrege. Sie hält nachts dauernden Körperkontakt und weiß ganz genau, wann sie zicken kann und wann nicht. Ich habe so etwas noch nie erlebt und bin froh darüber, diese besondere kleine Katze gefunden zu haben.
Loki ist war, ein ganz besonderer Kater, gerade durch seine Behinderung, die ihn nicht wirklich einschränkte. Er kann/konnte trotzdem schnell rennen, wenn es darauf ankam und er konnte auf einen Tisch hüpfen, wenn er das wollte. Er war das Alpha dieser Paarung. Seine Behinderung hat ihn nie davon abgehalten, zu tun und zu lassen, was er will. Er hat auch jedem gezeigt, wenn er keine Lust auf Berührungen hatte und der Bauch, war ihm heilig! Wehe man hat es gewagt ihn zu berühren, dann gab es haue. Aber er hatte sofort Vertrauen zu mir, als er bei uns einzog. Er ließ sich hochnehmen, kam zu mir auf den Sessel und kuschelte sich an. Er erlaubte mir, sein -Fürimmerzuhause-, Frauchen zu sein. Die Liebe, die er mir schenkte, war die ehrlichste, die man bekommen kann! Als ehemaliger Straßenkater in einem fremden Land, hatte er kein schönes Leben, bis er nach Deutschland kam. Er lernte das angenehme Leben kennen, mit Dosenöffnern, die ihn verwöhnten und liebten. Er kam dann zu uns, zu Kindern und einem größeren Hund und wusste, hier würde er bleiben, bis er für immer gehen würde. Das ließ er mich spüren, ganz intensiv! Er freundete sich mit den Kindern an, schlief bei ihnen in den Betten, verbrachte Tage bei ihnen und kam manchmal nur zum Fressen, frische Luft schnappen und für Sitzungen auf der Toilette raus.

Im Februar bemerkte man, dass er sich etwas veränderte. Es waren nur Kleinigkeiten, die man auf nichts Größeres schob. Doch irgendwann, Ende Februar begann er die Zunge raushängen zu lassen. Er hatte sich äußerlich nicht verändert, man sah ihm nichts an. Da man ihn nicht einfach mal am ganzen Körper abtasten konnte, spürte man auch nichts. Er spielte weiterhin, sprang herum, fraß normal und zeigte sonst keine Veränderung, außer dass die Zunge beim Ruhen ein kleines Stück aus dem Maul lugte. Doch dann, Anfang März, fing er an zu sabbern. Der Speichel war dickflüssig und zäh. Ich wusste, das ist nicht normal. Ich dachte an eine Entzündung im Mundraum, da er auch schlechte Zähne hatte und auch nicht mehr wirklich viele.
Ich entschied mich zu warten, hinterfragte bei der Ärztin, ob man ihm etwas geben könne. Leider verschlechterte sich meine eigene Gesundheit, weshalb das Thema Loki ein wenig verschoben werden musste. In der Zeit allerdings bekam ich die Gelegenheit seinen Kopf und Hals abtasten zu können. Mit schrecken stellte ich fest, dass er an der rechten Seite eine große runde Verhärtung gebildet hatte. Ich ahnte es, aber ich verdrängte die Wahrheit. Ich redete mir ein, dass es eine Eitertasche sei, denn das Gesicht schwoll ja auch wieder ab. Der Termin bei der Ärztin stand und ich litt. Als wir mit ihm losfuhren, war er ganz ruhig. Es schien, als wüsste er, dass ich ihm nur etwas Gutes wollte. So aufgeregt war ich lange nicht mehr, wie an diesem Tag. Eine halbe Stunde vor dem Termin saßen Loki und ich in der Praxis und stellten uns selig darauf ein, was gleich passieren würde. Immer mit der Hoffnung, dass er Antibiotika bekommen und wieder gesunden würde.
Mit Herzklopfen betrat ich den Behandlungsraum und stellte die Box auf den Tisch. Während ich ihr erklärte was Loki so alles hatte und wie er so drauf ist, öffnete ich die Box. Doch statt herauszustürmen, blieb er drin und schnupperte. Die Ärztin redete sanft mit ihm, ließ sich beschnuppern und streichelte ihn, aber er blieb. Also öffneten wir die Box und sie hob ihn auf den Tisch. Ihre Hände hatten den Kopf noch nicht ganz berührt, hörte ich bereits ein besorgtes „Oh oh.“ Man sieht dank der Masken derzeit ja nur Augen und Augen können so viel sagen. Ich erkannte in ihrem Blick, was los war und spürte, wie die Tränen in mir hochkamen.

„Es tut mir so leid, aber es ist ein Tumor! Dieser Tumor hat sich unter die Zunge gearbeitet und ist bereits auf der anderen Seite zu ertasten. Die Zunge wird zur Seite geschoben und wird irgendwann nicht mehr im Mund bleiben.“ Sie schob ihm das Maul auf, was ihm wehtat und drückte auf das Zahnfleisch. Man erkannte das Blut austrat und wie verwuchert das ganze schon war. Ich heulte und bekam immer wieder ein Kopfstubser von Loki. Er war so lieb und ließ alles mit sich machen. Man kannte ihn anders und hat einen kleinen Kampf erwartet. Aufgrund dessen, dass es so Fortgeschritten war, ersparten wir ihm weitere, intensivere Untersuchungen. Er wurde gewogen und bekam Tropfen, die ich ihm für maximal 14 Tage geben sollte. Es würde es etwas erleichtern, aber das unausweichliche nicht nehmen. Selbst ergriffen von dem, was sie mir sagen musste, gab sie mir meinen Kater wieder mit, damit wir uns Verabschieden konnten. „Einfach Verwöhnen und mitnehmen, was man kann. Die Zeit nutzen, die man geschenkt bekommt! Und wenn Sie und Loki bereit sind, kommen Sie zurück und wir erlösen ihn von seinem Schmerz!“

Während ich das hier über Tage schreibe, laufen mir immer wieder Tränen über das Gesicht. Mein krankes Herz bekommt eine weitere, tiefe Narbe und ich merke, dass es mich stark mitnimmt. Diese Trauer und dieser Schmerz sind nach einem Jahr genauso intensiv wie nach 10 oder 20. Ich liebe die Tiere, die wir in unsere Familie holen genauso wie meine Kinder! Und Loki an Krebs zu verlieren, so wie meine Mutter 2012, ist ein doppelter Schlag in die Magengrube. Tage habe ich darüber nachgedacht, wie ich es den kleinen Kindern sagen soll. Der große (11) hat es noch am selben Tag erfahren. Leider hat er erst meinen WhatsApp Status gesehen, da ich nicht wusste, dass er sein Handy dabeihatte. Ich habe es ihm offen und ehrlich erzählt und erklärt. Wir haben geweint und waren uns schnell einig, dass wir Loki noch verwöhnen werden und uns so verabschieden, wie er es verdient hat. Für die beiden kleinen (fast 7 und 4 Jahre) hatte ich ein Buch gekauft. Ich dachte, es würde es mir erleichtern und vielleicht auch ein Stück weit abnehmen. Der mittlere würde nur Tage nach Lokis Weggang seinen Geburtstag feiern und nur drei Tage danach, Orka ihr einjähriges bei uns. Wie also so ein trauriges Thema ansprechen?
-Nellie vom Regenbogen-

Zuerst habe ich das Buch allein gelesen, ich wollte vorbereitet sein auf das, was da kommen würde. Ich habe geheult! Aber, und dafür danke ich Alexandra Lewald sehr, ich habe etwas für mich mitgenommen! Es ist sehr tröstend sich vorzustellen, dass unsere Samtpfoten im Regenbogenland leben, ohne Schmerzen, ohne Schwäche. Dass sie glücklich tollen und spielen können und uns jeden Abend, wenn wir schlafen, besuchen. Daraufhin hatte ich Mut mit meinen Kindern zu reden. Ich habe es ihnen genauso ehrlich und offen erklärt wie dem großen. Sie sollten die Wahrheit erfahren! Meine Prinzessin AnnaElsa hat es denke ich noch nicht ganz so verstanden, aber es war zu erkennen, dass es in ihr arbeitete. Sie tröstete sich in dem sie ihre Stoffkatzen, die auch Orka und Loki heißen, betüdelte. Der mittlere weinte hemmungslos, stellte Fragen warum und was Krebs denn sei und ob er bald gehen würde, in das Regenbogenland. Er streichelte und schmuste unseren Kater, der bei uns lag, während ich ihnen diese Diagnose mitteilte. Ich nahm ihn in den Arm und wir weinten zusammen! Gefühle zulassen ist ganz wichtig!
Abends haben wir das Buch gelesen. Es war okay und sie haben eine Vorstellung, wie es für Loki sein könnte.
Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wenn man einen sterbenskranken Kater zu Hause hat, fragt man sich immer wieder: „Wann ist der richtige Zeitpunkt? Wann weiß ich, dass es besser ist ihn gehen zu lassen? Katzen sind Meister darin schmerzen zu vertuschen. Man sagt, sie würden sich zurückziehen, ihr Fell würde stumpf und sich putzen oder fressen, wäre ein Kampf bis nicht mehr Nötig. Wann also erkenne ich das er bereit ist zu gehen?

Ich habe in den ersten Tagen viel darüber nachgedacht und für mich stand fest, das wird lange dauern. Ich war einfach nicht bereit Tschüss zu sagen! Für das Wochenende hatte ich seine Pflege „Eltern“ eingeladen sich zu verabschieden. Einfach ihn noch mal sehen und streicheln und auch Loki selbst die Möglichkeit geben, sie noch einmal zu sehen. Katzen sagt man untreue nach und daher auch, dass sie ihre Menschen schnell vergessen, wenn sie in einer neuen Familie sind. Aber ich wusste, das stimmt nicht! Eine Katze weiß immer wer ihre Familie ist und wer sie liebt! Ich wollte eine Verabschiedung für die drei und es hatte sich gelohnt!

Die beiden haben sich sehr gefreut ihn zu sehen und Loki, wie soll ich sagen? Er hat sie erkannt, nachdem er sich erst mal erschrocken hat, dank Mundschutz. Er hat sich an ihnen gerieben und man sah sofort, dass er sie erkannt hat und sich riesig freut! Dieser letzte Moment mit ihnen und dieser vielleicht letzte Moment im Garten auf der Wiese, die er so lange nicht erleben konnte… Es war herzzerreißend! Ich bin froh ihm diesen Vormittag schenken zu können und ich werde diesen Augenblick immer im Herzen tragen!

Loki und Orka sind durch ihre FIV Erkrankung reine Hauskatzen, hatten also sehr lange keine Wiese unter den Pfoten. Als Loki das erste Mal auf der Wiese stand, war er sofort on Fire! Wie ein Jungtier ist er gerannt, trotz verkürztem Bein und hat alles erkundet. Das war im letzten Jahr. Diesmal haben wir es zwar mit einem anderen Hintergrund getan, aber es war egal. Er hat sich gefreut! Er ist mir um die Beine geschlichen, hat sich bedankt und ist dann wieder, wie ein junger Kater durch den Garten gerannt. Man hat ihm seine Krankheit nicht angemerkt. Wir waren beide für eine Weile Gedankenlos und Glücklich!
Ihn zu sehen, wie er in Freiheit umherläuft und rennt, war ergreifend und hat mir gezeigt, dass er noch will!
Er hatte am Tag zuvor einen Tiefpunkt. Einen schlechten Tag würde man es nennen! Er lief mir immer und überall nach, war müde und hatte Schmerzen. Ich habe den ganzen Tag geheult und war mir sicher, er will nicht mehr. Er hatte so eine Panik in seinem Blick und die Traurigkeit wurde intensiver, dass ich wirklich glaubte am nächsten Tag den letzten Gang mit ihm machen zu müssen. Und dann stehst du am Samstagmorgen auf, siehst ihn an und du weißt: „Nein, das war es noch nicht!“ Und ich habe keine Sekunde bereut! Ich habe Loki versprochen, dass ich ihm jede Sekunde schenke, die er braucht, die er genießen kann, auch wenn es bedeutet Blutflecken an den Wänden und Kissen zu haben. Auch wenn es bedeutet ihm Katzenmilch, Joghurt und Co zu geben, bis er satt ist. (Er hat bis zum Schluss normales Futter und sogar Käse Leckerchen gefressen!)

Wir haben auf den Geburtstag unseres Mittleren und das einjährige bei uns hingearbeitet.. Das war unser Etappenziel!
Am 15.3.2021 hat Loki seine letzte Reise angetreten. Freitags vorher habe ich ihn, im Unterwäsche und Socke-fach meines Mannes angesehen, ihm tief in die Augen geschaut und wusste, das war’s!
- Beruhigend fuhren meine Finger über seinen Kopf und leise flüsterte ich ihm zu: „Es ist okay! Du hast lange genug gekämpft, du kannst gehen!“


Wir entschieden das dieses Wochenende das letzte sein würde, dass wir es genießen würden und ihn dann erlösen. Der komplette Montag war einfach nur erdrückend und traurig! Wir haben unsere Routine abgespult, die Katzen haben doppelt so viele Schleckies bekommen und ich versuchte mich mental vorzubereiten, was mir semi gut gelang. Den Termin hatte ich für 18 Uhr gemacht. Mit dem Hintergedanken absagen zu können… Als es so weit war, lag er bei den Jungs auf der Fensterbank. Er lag friedlich da, gab mir ein Kopfstubser und genoss die Streicheleinheiten. Als ich ihn dann in die Box führte, war er leicht nervös. Die Kinder durften sich verabschieden und ich sammelte heulend meine Sachen zusammen. Mein Herz klopfte bis zum Hals und die Tränen schossen nur so aus meinen Augen. Bei der Tierärztin waren wir die letzten an diesem Tag, was mir Zeit gab. Ich heulte und heulte. Dann ging ich mit Loki in den Behandlungsraum, stellte ihn auf den Tisch und erklärte der Ärztin, was genau los war. Er fraß wenig, aber er fraß, auch harte Leckerchen. Er ging nur noch einmal am Tag aufs Katzenklo und er kratzte sich den Tumor, bis dieser stark blutete. Loki hätte noch viele Wochen gekämpft, das weiß ich, deshalb musste ich diese Entscheidung treffen. Es schmerzte und ihn zu halten, bis er einschlief. Ihm die Pfötchen zu halten und zu streicheln. Ihm Kopfstubser zu geben und ihm eine gute Reise zu wünschen, es schmerzte so sehr. Als die Ärztin ihm dann etwas Fell abrasierte, nahm ich es an mich. Wir schauten ihm ins Maul und sahen die Katastrophe. Dieser Tumor muss ihm solche schmerzen verpasst haben, das es für viele nicht mehr auszuhalten war. Er hat sein Maul nicht mehr richtig öffnen können, die komplette rechte Seite bis in den Hals war angegriffen. Es war für ihn eine Erlösung, ihn gehen zu lassen! Ich hielt ihn, bis er seinen letzten Herzschlag tat…

Ich werde noch lange brauchen, bis ich das alles verarbeitet habe. Der Schmerz ist noch groß, aber die Liebe umso größer!


Hier eine Erläuterung zur Erkrankung: Plattenepithelkarzinom
Diagnose der Ärztin:
Festgewebliche Verbreiterung des rechten Unterkiefers (bindegewebig), nach lingual weißliche runde Auftreibungen , die beginnend den Zungengrund nach links verschieben. Verbreiterung geht bis mindestens in Höhe der Unterkiefer-Symphyse und verursacht massive Salivation. Auf leichten Druck Blutungen der Gingiva. Noch kein Einbiss der Zähne in das veränderte Gewebe. Verdachtsdiagnose: Maligner Mundhöhlentumor.
Frau Dr. Munzlinger Tierärztin
